Nachdem ich im letzten Post ja angedeutet habe, dass mir ein sogenannter Power Tower fehlen würde, habe ich mir den Kopf zerbrochen, da die Teile wirklich nicht schön sind, häufig recht instabil wirken und halt auch echte Platzfresser darstellen. Ich habe mir dazu auch diverse Youtube Videos angeschaut, die leider häufig als Test benannte Werbefilmchen gewesen sind, aber warum sollte es bei Youtube Videos anders sein, als bei den ganzen als Tests bezeichneten Seiten, die auch keinerlei Kritik äußern und die gefühlt die ersten 25 Seiten bei der Google Suche füllen. Ätzend, wirklich. Oder man hat halt gesponsorte Videos, deren Inhalt genauso brauchbar sind.
Jedenfalls bin ich dann auf die Suche nach englischsprachigen
Videos gegangen und habe da in der Tat 2-3 Videos gesehen, die mir auf die Sprünge
geholfen haben. Damit ihr, falls ihr an nach den Antworten nicht genauso lange
suchen wollt wie ich, einen Ansatz habt:
- diese PowerTower sind nur etwas wenn man wirklich Platz dafür hat und stellen
auch dann eher eine C-Lösung dar
- die Teile, die ihr in den Türrahmen hängen könnt, können den Türrahmen beschädigen,
da dieser für diese Belastung oft nicht ausgelegt ist
- mit Gymnastikringen kann man eine Vielzahl von Übungen machen, man braucht „nur“
etwas, um sie fest machen zu können
- hier eignen sich entweder Deckenhaken + Karabinerhaken oder eine
Klimmzugstange, die natürlich auch irgendwo befestigt sein muss. Das kann eine
Seitenwand von einem Schrank sein oder eine Wand, was natürlich für Löcher
sorgt, die bei einer Mietwohnung entfernt werden müssen
- ein Recksystem aufzustellen oder zu schauen, ob man in der Nähe etwas findet,
wo man z.b. die Ringe dran befestigen kann
- da meine Lust, meine Körperklausigkeit vor anderen vorzuführen, aktuell gegen
0 tendiert, habe ich mich für eine Klimmzugstange inkl. Boldergriffen
entschieden, die bei uns im Wohnzimmer über der Tür angebracht wird. Hier stört
das niemanden optisch und ich kann trotzdem trainieren
Da ich aktuell noch über keine Erfahrungen mit der Klimmzugstange
und den bestellten Gymnastikringen habe, nenne ich beide Systeme noch nicht,
möchte da keinen Schrott empfehlen. Um die Arbeit an der Stange leichter zu
machen, habe ich so Widerstandsbänder aus Stoff, wie man sie quasi bei jedem
der ganzen Fitnessshops bekommt, die auf den sozialen Medien Werbung machen.
Meine sind von ActiveVikings und haben in den 2-3 Jahren, die sie schon bei mir
sind, schon etwas gelitten, zumindest sieht die Beschriftung nicht mehr frisch
aus und ich halte sie auch für etwas ausgeleiert. Ob da Gummibänder besser
sind, kann ich nicht beurteilen, aber da kann ich den Geruch einfach nicht
leiden. Als würde man mit Kondomen trainieren *würg*
Jedenfalls habe ich jetzt keine Ausreden mehr, irgendwelche
Übungen nicht mehr ausführen zu können, eine Dipstation werde ich mit den Ringen
jedenfalls nicht brauchen, Klimmzüge etc kriege ich an der Stange hin (oder
eben aus muskulären Gründen noch nicht) und ja. Das macht mich gerade schon
ziemlich glücklich, ob ich immer noch so glücklich bin, wenn die Liste der
Übungen, in denen ich grottig bin, noch anwächst, steht natürlich auf einem
anderen Blatt, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Zumindest
rede ich mir das JETZT ein, ob ich das DANN immer noch so sehe und nicht stark
unzufrieden mit mir bin… nun.. ja 😉
Ansonsten habe
ich gestern noch anderweitig Motivation getankt und war bei Torsten Milz auf
seinen Pferdetagen in Gundersweiler, was so ungefähr kurz vor dem Mittelpunkt
des Hintern der Welt zu liegen scheint. Spaß beiseite, das werden die Leute bei
Windhagen bestimmt auch sagen, je nachdem wo sie selbst herkommen.
Wer ist Torsten Milz? Nun auf Torsten Milz bin ich durch Zufall gestoßen, da
dieser an dem Stall, an dem meine Frau und ich gerade Reitunterricht nehmen,
einen Bodenarbeitskurs gegeben hat. Jedenfalls waren wir da beide mit dabei und
konnten viel von Torsten lernen, manches davon haben wir leider schon wieder
vergessen, da wir eben noch kein eigenes Pferdchen haben und Erlerntes ja sich
besser abspeichern lässt, wenn man das auch immer wieder mal nutzt. Jedenfalls
ist Torsten ein super Typ, mit ganz viel Wissen, der auch Unterricht anbietet,
entweder bei sich oder auch bei Interesse woanders. Wie auch immer, jedenfalls
habe ich dann mal ein bisschen geschaut, was der Torsten ansonsten so macht und
dabei herausgefunden, dass er ein großer Freund barocker Reitkunst ist und damit
rennt man bei mir eben Türen im Stil von Polizei-Kommando-Einheiten ein.
Ich konnte mir
vor gut einem Jahr darunter noch nichts vorstellen, bis ich auf der Equitana
2022 einen Wettkampf im barocken Reiten gesehen habe, der mich ziemlich
nachhaltig geflasht hat, so hinsichtlich: Das will ich auch machen.
Da sind wir wieder beim Thema Motivation, was will man mit einem eigenen Pferd
so machen, wo möchte man hin. Ja, dazu muss man erst einmal ein Pferd haben,
ladida.. immer diese Kleinigkeiten 😉
Das Ausreiten ins Gelände finde ich super, aber als einziges Unterfangen wäre
es mir zu langweilig. Im Springreiten sehe ich mich überhaupt nicht, weder von
der Pferderasse, die ich gern reiten wollen würde (kaltblütig, groß und schwer),
noch vom eigenen Interesse. Mal machen, um es mal gemacht zu haben, cool, mehr
aber halt auch nicht. Vielleicht kommt der Appetit da auch beim Essen, aber ich
bin skeptisch.
Von der ganzen
Cowboy-Geschichte finde ich das Horsemanship als Behandlung der Pferde
sinnvoll, aber mit Barrel Race, Reining und was es da sonst noch gibt, kann ich
auch nichts anfangen. Bleiben eben noch Dressur, Working Equitation, also
basierend auf spanischer (?) Reitweise eben einen gewissen Pakour „abarbeiten“
und halt das barocke Reiten, was schon ähnlich zur Dressur ist, aber eben mit
mehr „Show“ wenn man so will und mit musikalischer Untermalung, was im
Idealfall in einem „Tanz“ endet, der harmonisch zwischen Pferd und Reiter
stattfindet. Den Tanz gibt es in der spanischen Reitweise rund um die „Garrocha“
auch, aber diese Ästhetik erschließt sich mir bisher noch nicht so 100%.
Heißt in Summe,
wohin möchte ich? Natürlich auch ins Gelände, aber eben auch irgendwo zwischen
Working Equitation und Barocker Reitkunst, das soll das Ziel sein. Von dem bin
ich natürlich noch ein ganzes Stück entfernt, jetzt wo ich gerade erst gelernt
habe, in welcher Richtung ich auf dem Pferd sitzen muss, aber auch hier gilt:
Motivation ist King im Ring.
Jedenfalls war bei
Torsten Milz gestern der erste Tag der Pferdetag Gundersweiler angesagt und
dazu gehörte ein Barocker Wettkampf, den ich mir sehr gerne angeschaut habe und
von der ein oder anderen Leistung ziemlich „bezaubert“ war. Beim Show Programm
ging es ebenso schön weiter. Ihr werdet es nicht wissen, aber ich bin ein
großer Fan der Rocky Horror Picture Show. Daraus hatte ein Team eine Rocky
Horror Horse Show gemacht und war zu sechst in einem relativ kleinen
Wettkampfplatz unterwegs. Lief nicht fehlerfrei, hat mich aber wirklich
ziemlich geflasht. Die Quaddrille (wenn man das bei 6 Pferden so nennen kann)
war von der Choreografie schön, die Musik natürlich ein Meisterwerk und dazu
hatten sich die Damen und Herren Reiter entsprechend kostümiert. Super gut!
So langsam ist für
mich an der Zeit, mich für die Shire Connection wieder in Schale zu werfen.
Anfang September läuft in Florstadt die Bundeszuchtshow des Deutschen Shire
Horse Vereins, wo im Raum steht, ob wir Gladiatoren uns als Show-Programm
wieder ein bisschen auf die Mütze geben. Das muss entsprechend noch geübt
werden, denn wer rastet, der rostet und wir wollen den Leuten ja was bieten. Ich
würde ja am liebsten im Kilt auftreten, aber so ganz passt das eben nicht zu den
Gladiatoren. Naja, ist ja noch ein paar Tage hin und solange es wärmer ist wie
in München über Pfingsten ist alles gut. Dort waren es Nachts nur 3-4 Grad
Celsius und entsprechend gering war dann die Motivation, sich großartig
auszukleiden. Wie auch immer, ich freue mich darauf, da wieder vor Publikum
aufzutreten, sollte alles dabei bleiben. Auch ein Grund, beim Training, sowohl
am Schwert als auch so, noch einmal Vollgas zu geben: Ein Gladiator möchte auch
aussehen wie ein Gladiator und nicht wie eine humangewordene Rumkugel. Mhhhh
Rumkugeln…
In diesem Sinne,
danke für die Aufmerksamkeit. Und kommt am 02.09 nach Florstadt! Ab 10:00 geht
es dort los. Ihr müsst da nur zum Reit- und Fahrverein Nd. Florstadt.
Liebe Grüße
Chris
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