Dienstag, 25. Juli 2023

Der Weg ist das Ziel?!

Der Bereich Motivation ist ja immer die treibende Kraft für ein Training, also das Hinarbeiten auf ein Ziel. In meinem Fall gibt es da mehrere Motivationen aktuell, zum einen wirklich fitter zu werden, zum anderen leichter zu werden für den Pferderücken und aber auch athletischer zu werden, damit ich auch halbwegs als Gladiator durchgehe. Dazu noch eine erhöhte Beweglichkeit, die mich hoffentlich vor so Geschichten wie einem Bandscheibenvorfall schützt, aber auch dazu führt, dass ich am, auf aber auch abseits des Pferdes eine gute Figur mache und nicht daher „schreite“ wie ein Orang-Utan.

Mir ist dabei aber auch wichtig, dass ein „sichtbarer“ Erfolg eintritt, also in welcher Form auch immer. Für eine Laufstrecke z.B. weniger Zeit gebraucht zu haben und/oder weniger Stopps gebraucht zu haben, um mal wieder zu Luft zu kommen. Oder halt eine Wiederholung mehr bzw. eine Leistungssteigerung mit mehr Gewichten. Oder die Waage merkt nicht an, dass sie nicht für Nutzvieh gedacht ist. Oder die Anzahl der körpereigenen Rettungsringe ist gesunken. Ich bin da aber auch ein Typ, der mal einen verbalen Arschtritt braucht, der in einem „ich zeig’s dir“ endet, was dann hoffentlich auch längerfristig anhält. Aber, ich bin auch ein Typ, der stets viel zu selbstkritisch ist und von sich völlig Unerreichbares erwartet. Der Punkt ist auch unter Garantie eine der ganz großen Motivationsbremsen in meinem Leben. So quasi „wie ich kann jetzt nicht nach zwei Mal trainieren einen Marathon rennen?! Dann ist das ja voll nicht mein Ding“, wobei man das „Dann ist das ja voll nicht mein Ding“ auch durch ziemlich heftigen Zorn ersetzen kann, in dem ich echt hart unfair zu mir bin, mich einen Versager schimpfe und schlimmeres. Und das alles nur, weil ich da manchmal einen völlig beknackten Film fahre. Das ist auch schon besser geworden, gerade mit Geduld mit sich selbst, allen voran jetzt durch das erhöhte Sportpensum, wo ich wirklich stolz auf mich bin und mir selbst auf die Schulter klopfe. Und wenn es nicht klappt, nun, nächstes Mal.

Aktuell bin ich auf jeden Fall sehr motiviert und sitze hier gerade kurz nach einem Training vor dem Laptop, mit Armen, die es kaum schaffen eine Flasche zu halten. Eigentlich doch total beknackt oder? Aber ich freue mich, sogar so sehr, dass ich mir erlaube Fragen zu formulieren, denen es grammatikalisch an vielem fehlt. Solange keine Deutschlehrer anwesend sind, dürfte das aber hoffentlich die wenigsten stören.

In der Mittagspause höre ich Kollegen immer wieder ächzen, dass sie mal wieder mehr Sport machen müssten, und ich kenne diese Seite auch sehr gut. So dieses „ach Sport, bäh“ oder halt aber einfach dieses fehlen der Motivation, dieses „einfach mal den Arsch hochbekommen“. Gleichzeitig werden dann aber genug Nahrungsmittel inhaliert, die bestimmt nicht dafür sorgen, dass sich was daran ändert. Ich werde darüber bestimmt nicht urteilen, aber ich kenne es ja selbst, „shit in, shit out“, wobei ich mit zweitem nicht unbedingt auf den natürlichen Lauf von Nahrungsmitteln in unserem Körper anspiele, sondern auf die gelieferte Energie anspiele. Wenn ich mir z.B. eine Pizza in der Mittagspause gönne, dann hänge ich die nächste Stunde erst einmal im Suppenkoma, der abschließende Espresso hilft da auch nur bedingt.

Überhaupt finde ich es nach wie vor unglaublich, mit welcher Disziplin ich da aktuell an den Tag gehe, ehrlich, ich bin mir da selbst ein bisschen unheimlich. Essen wird getrackt, bevor ich mir etwas kaufe, schaue ich, ob das von den Nährwerten halbwegs in Ordnung ist, und da bin ich recht hart zu mir selbst, einfach weil ich mich immer frage, ob es Sache XYZ es wirklich wert ist, dafür dann zig Stunden schwitzen zu müssen. Und die Antwort ist in vielen Fällen einfach nein. Fakt ist, ich habe mir über Jahrzehnte hinweg gerne viel Mist reingepfiffen, u.a. auch deshalb, weil es mir so vorgelebt worden ist. Hatte ich als Schulkind Geld, habe ich mir bei Aldi für einen Euro eine 400gr Packung Joghurt Gums geholt und die halt auch zu einem großen Teil auf der Busfahrt nach Hause vernichtet. Meine Mutter hat es ähnlich gemacht und wenn wir gerade Geld hatten, gab es auch Süßwareneinkäufe, die im mittleren zweistelligen Betrag lagen. Das Naschkram-in-Maßen-zu-essen war mir nicht geläufig, entweder Vollgas oder harter Zuckerentzug, mit entsprechenden Folgen im Betragen in der Schule und zuhause, gerade in Kombination mit zu wenig Auslastung durch Bewegung. Aber was ist dann das Mittel der Wahl? Ritalin, weil: „das Kind hat ja ganz bestimmt ADHS“. Läuft 😊

Zurück zur Motivation, bevor ich mich noch in Rage schreibe. Die Frage ist natürlich, was soll in nächster Zeit so passieren. Nun, aktuell juckt es mir ein bisschen in den Fingern ein bisschen Geld in Equipment zu stecken, um noch mehr trainieren zu können. Da spricht jetzt nur bedingt der Alman (der Deutsche) aus mir und so möchte ich da nicht direkt einen größeren vierstelligen Beitrag loswerden, um mir ein komplettes Fitnessstudio einzurichten, sondern an sich nur um eine Dip-Station/Kraftstation, deren herausfordernder Schönheit ich mir aber durchaus bewusst bin, selbstverfreilich auch die benötigten Platzansprüchen vor dem inneren Auge habe. Fakt ist, ich hätte zwei Standorte in unserem bescheidenen Heim, an denen ich mir jene Station sehr gut vorstellen kann, allerdings kann ich das nicht so ohne weiteres selbst entscheiden und befürchte ein Veto der Göttergattin. Zugegebenerweise könnte ich mir dann doch einen Werkstatt-/Fitnessraum durchaus als Kombination vorstellen und wäre da im Grunde gar nicht größenwahnsinnig, so 50qm dürften da schon ausreichend sein. Letzteres ist natürlich Spaß, aber an jedem Spaß hängt ja auch ein bisschen ernst, habe ich mal gehört.

Kurzer Fun Fact, den ich eben in Word und dessen Korrektur-Vorschläge ich meist verwende, um mein Geschreibsel inhaltlich überprüfen zu lassen, bevor ich von Grammatik- und Rechtschreibfaschisten durch das Dorf getrieben werde: Word findet Worte, auf die man verzichten könnte, immer irgendwie schwierig und markiert diese nur zu gerne als Grammatikfehler. Das Wort „Zugegebenerweise“ wird als Fehler erkannt, wenn ich die Korrekturmöglichkeiten anschaue, wird es getrennt vorgeschlagen, trenne ich das Wort dann auf diesen Vorschlag hin, wird es wieder als falsch anerkannt, mit dem Verweis, es doch bitte wieder zusammen zu schreiben. So viel zur künstlichen Intelligenz. Aber noch lache ich, in wenigen Jahren könnte sie mich den Job gekostet haben, aber dann bin ich ja dank diesen Blogs reich, berühmt und bestimmt völlig durchtrainiert.

Nun ist natürlich die Frage, ob man sich wirklich so ein doch recht großes Trainingsgerät nach Hause holen soll. In einer Mietwohnung, in der man nun die Türrahmen nicht unbedingt mit irgendwelchen Hängegerätschaften beschädigen möchte und darüber hinaus das Problem hat, mit einer Köpergröße von 1,90m hier doch in gewissem Maße vertikal herausgefordert zu sein und eben nicht die Möglichkeit hätte, sich mit voller Körperlänge in den Türrahmen an eine Dipstange zu hängen, fällt eine solche Lösung schon einmal durch. Das Fitnessstudio, zu dem ich von der Arbeit her auch noch einen gewissen Preisrabatt bekommen würde, ist nun aber auch keine Option. Ich war hier schon einmal Mitglied und wie gesagt. NEIN! Dann sind die Möglichkeiten doch überschaubar, also dann doch den Hundeblick aufsetzen. Vielleicht hilft es ja *Zwinker* *Zwonker* *wuff*

Ich wäre aber auch mit anderem zufrieden, eine kleine Ranch, eine kleine Herde Clydesdales, das Werkel- und Trainingszimmer im Keller, also alles natürlich völlig realistisch, aber man muss ja ein paar kleine Träume haben. Auch realistische(re) wie eben den PowerTower.

Was bleibt also in Summe festzuhalten?
- ohne ein Ziel wird es schwierig
- kleine Fortschritte sind wichtig
- auch kleine Fortschritte sind Fortschritte
- je ungesünder man isst, je schwieriger wird es den Hintern hochzubekommen
- wenn man das Tracking von Essen und Training als Benefit betrachtet, kann es auch Spaß machen
- Chris braucht unbedingt einen PowerTower
- Word ist lustig

Aber wie immer sind das nur meine Erfahrungswerte der letzten gut 37 Jahre, wobei es bei dem ein oder anderen Punkt erst in den letzten Monaten *Klick* gemacht hat. Schau mal Mama, ich bin ein Spätentwickler.

Danke für die Aufmerksamkeit!


Liebe Grüße
Chris

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