Der Bereich Motivation ist ja immer die treibende Kraft für ein Training, also das Hinarbeiten auf ein Ziel. In meinem Fall gibt es da mehrere Motivationen aktuell, zum einen wirklich fitter zu werden, zum anderen leichter zu werden für den Pferderücken und aber auch athletischer zu werden, damit ich auch halbwegs als Gladiator durchgehe. Dazu noch eine erhöhte Beweglichkeit, die mich hoffentlich vor so Geschichten wie einem Bandscheibenvorfall schützt, aber auch dazu führt, dass ich am, auf aber auch abseits des Pferdes eine gute Figur mache und nicht daher „schreite“ wie ein Orang-Utan.
Mir ist dabei aber auch wichtig, dass ein „sichtbarer“ Erfolg
eintritt, also in welcher Form auch immer. Für eine Laufstrecke z.B. weniger
Zeit gebraucht zu haben und/oder weniger Stopps gebraucht zu haben, um mal
wieder zu Luft zu kommen. Oder halt eine Wiederholung mehr bzw. eine
Leistungssteigerung mit mehr Gewichten. Oder die Waage merkt nicht an, dass sie
nicht für Nutzvieh gedacht ist. Oder die Anzahl der körpereigenen Rettungsringe
ist gesunken. Ich bin da aber auch ein Typ, der mal einen verbalen Arschtritt
braucht, der in einem „ich zeig’s dir“ endet, was dann hoffentlich auch
längerfristig anhält. Aber, ich bin auch ein Typ, der stets viel zu
selbstkritisch ist und von sich völlig Unerreichbares erwartet. Der Punkt ist
auch unter Garantie eine der ganz großen Motivationsbremsen in meinem Leben. So
quasi „wie ich kann jetzt nicht nach zwei Mal trainieren einen Marathon
rennen?! Dann ist das ja voll nicht mein Ding“, wobei man das „Dann ist das ja
voll nicht mein Ding“ auch durch ziemlich heftigen Zorn ersetzen kann, in dem
ich echt hart unfair zu mir bin, mich einen Versager schimpfe und schlimmeres.
Und das alles nur, weil ich da manchmal einen völlig beknackten Film fahre. Das
ist auch schon besser geworden, gerade mit Geduld mit sich selbst, allen voran
jetzt durch das erhöhte Sportpensum, wo ich wirklich stolz auf mich bin und mir
selbst auf die Schulter klopfe. Und wenn es nicht klappt, nun, nächstes Mal.
Aktuell bin ich auf jeden Fall sehr motiviert und sitze hier
gerade kurz nach einem Training vor dem Laptop, mit Armen, die es kaum schaffen
eine Flasche zu halten. Eigentlich doch total beknackt oder? Aber ich freue
mich, sogar so sehr, dass ich mir erlaube Fragen zu formulieren, denen es
grammatikalisch an vielem fehlt. Solange keine Deutschlehrer anwesend sind,
dürfte das aber hoffentlich die wenigsten stören.
In der Mittagspause höre ich Kollegen immer wieder ächzen, dass
sie mal wieder mehr Sport machen müssten, und ich kenne diese Seite auch sehr
gut. So dieses „ach Sport, bäh“ oder halt aber einfach dieses fehlen der
Motivation, dieses „einfach mal den Arsch hochbekommen“. Gleichzeitig werden dann
aber genug Nahrungsmittel inhaliert, die bestimmt nicht dafür sorgen, dass sich
was daran ändert. Ich werde darüber bestimmt nicht urteilen, aber ich kenne es ja
selbst, „shit in, shit out“, wobei ich mit zweitem nicht unbedingt auf den
natürlichen Lauf von Nahrungsmitteln in unserem Körper anspiele, sondern auf
die gelieferte Energie anspiele. Wenn ich mir z.B. eine Pizza in der
Mittagspause gönne, dann hänge ich die nächste Stunde erst einmal im
Suppenkoma, der abschließende Espresso hilft da auch nur bedingt.
Überhaupt finde ich es nach wie vor unglaublich, mit welcher
Disziplin ich da aktuell an den Tag gehe, ehrlich, ich bin mir da selbst ein
bisschen unheimlich. Essen wird getrackt, bevor ich mir etwas kaufe, schaue
ich, ob das von den Nährwerten halbwegs in Ordnung ist, und da bin ich recht
hart zu mir selbst, einfach weil ich mich immer frage, ob es Sache XYZ es
wirklich wert ist, dafür dann zig Stunden schwitzen zu müssen. Und die Antwort
ist in vielen Fällen einfach nein. Fakt ist, ich habe mir über Jahrzehnte
hinweg gerne viel Mist reingepfiffen, u.a. auch deshalb, weil es mir so
vorgelebt worden ist. Hatte ich als Schulkind Geld, habe ich mir bei Aldi für
einen Euro eine 400gr Packung Joghurt Gums geholt und die halt auch zu einem
großen Teil auf der Busfahrt nach Hause vernichtet. Meine Mutter hat es ähnlich
gemacht und wenn wir gerade Geld hatten, gab es auch Süßwareneinkäufe, die im
mittleren zweistelligen Betrag lagen. Das Naschkram-in-Maßen-zu-essen war mir
nicht geläufig, entweder Vollgas oder harter Zuckerentzug, mit entsprechenden
Folgen im Betragen in der Schule und zuhause, gerade in Kombination mit zu
wenig Auslastung durch Bewegung. Aber was ist dann das Mittel der Wahl? Ritalin,
weil: „das Kind hat ja ganz bestimmt ADHS“. Läuft 😊
Zurück zur
Motivation, bevor ich mich noch in Rage schreibe. Die Frage ist natürlich, was
soll in nächster Zeit so passieren. Nun, aktuell juckt es mir ein bisschen in
den Fingern ein bisschen Geld in Equipment zu stecken, um noch mehr trainieren
zu können. Da spricht jetzt nur bedingt der Alman (der Deutsche) aus mir und so
möchte ich da nicht direkt einen größeren vierstelligen Beitrag loswerden, um
mir ein komplettes Fitnessstudio einzurichten, sondern an sich nur um eine Dip-Station/Kraftstation,
deren herausfordernder Schönheit ich mir aber durchaus bewusst bin,
selbstverfreilich auch die benötigten Platzansprüchen vor dem inneren Auge
habe. Fakt ist, ich hätte zwei Standorte in unserem bescheidenen Heim, an denen
ich mir jene Station sehr gut vorstellen kann, allerdings kann ich das nicht so
ohne weiteres selbst entscheiden und befürchte ein Veto der Göttergattin. Zugegebenerweise
könnte ich mir dann doch einen Werkstatt-/Fitnessraum durchaus als Kombination
vorstellen und wäre da im Grunde gar nicht größenwahnsinnig, so 50qm dürften da
schon ausreichend sein. Letzteres ist natürlich Spaß, aber an jedem Spaß hängt
ja auch ein bisschen ernst, habe ich mal gehört.
Kurzer Fun Fact, den ich eben in Word und dessen Korrektur-Vorschläge
ich meist verwende, um mein Geschreibsel inhaltlich überprüfen zu lassen, bevor
ich von Grammatik- und Rechtschreibfaschisten durch das Dorf getrieben werde:
Word findet Worte, auf die man verzichten könnte, immer irgendwie schwierig und
markiert diese nur zu gerne als Grammatikfehler. Das Wort „Zugegebenerweise“
wird als Fehler erkannt, wenn ich die Korrekturmöglichkeiten anschaue, wird es
getrennt vorgeschlagen, trenne ich das Wort dann auf diesen Vorschlag hin, wird
es wieder als falsch anerkannt, mit dem Verweis, es doch bitte wieder zusammen
zu schreiben. So viel zur künstlichen Intelligenz. Aber noch lache ich, in wenigen
Jahren könnte sie mich den Job gekostet haben, aber dann bin ich ja dank diesen
Blogs reich, berühmt und bestimmt völlig durchtrainiert.
Nun ist natürlich die Frage, ob man sich wirklich so ein doch
recht großes Trainingsgerät nach Hause holen soll. In einer Mietwohnung, in der
man nun die Türrahmen nicht unbedingt mit irgendwelchen Hängegerätschaften
beschädigen möchte und darüber hinaus das Problem hat, mit einer Köpergröße von
1,90m hier doch in gewissem Maße vertikal herausgefordert zu sein und eben
nicht die Möglichkeit hätte, sich mit voller Körperlänge in den Türrahmen an
eine Dipstange zu hängen, fällt eine solche Lösung schon einmal durch. Das
Fitnessstudio, zu dem ich von der Arbeit her auch noch einen gewissen
Preisrabatt bekommen würde, ist nun aber auch keine Option. Ich war hier schon
einmal Mitglied und wie gesagt. NEIN! Dann sind die Möglichkeiten doch
überschaubar, also dann doch den Hundeblick aufsetzen. Vielleicht hilft es ja
*Zwinker* *Zwonker* *wuff*
Ich wäre aber auch mit anderem zufrieden, eine kleine Ranch, eine
kleine Herde Clydesdales, das Werkel- und Trainingszimmer im Keller, also alles
natürlich völlig realistisch, aber man muss ja ein paar kleine Träume haben.
Auch realistische(re) wie eben den PowerTower.
Was bleibt also in Summe festzuhalten?
- ohne ein Ziel wird es schwierig
- kleine Fortschritte sind wichtig
- auch kleine Fortschritte sind Fortschritte
- je ungesünder man isst, je schwieriger wird es den Hintern hochzubekommen
- wenn man das Tracking von Essen und Training als Benefit betrachtet, kann es
auch Spaß machen
- Chris braucht unbedingt einen PowerTower
- Word ist lustig
Aber wie immer sind das nur meine Erfahrungswerte der letzten gut
37 Jahre, wobei es bei dem ein oder anderen Punkt erst in den letzten Monaten
*Klick* gemacht hat. Schau mal Mama, ich bin ein Spätentwickler.
Danke für die Aufmerksamkeit!
Liebe Grüße
Chris
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